Probleme mit Rittigkeit, schlechter Bemuskelung und manchmal einfach dem Gefühl, dass etwas nicht stimmt, resultieren häufig aus ungünstig bearbeiteten Hufen. Dabei sollte sich der Pferdemensch nicht allein auf den Profi verlassen, denn die Gesundheit des Pferdes bleibt nach wie vor in der Verantwortung der Besitzer. Aus verschiedenen, von außen sichtbaren Hufparametern lässt sich der Zustand der Hufe leicht beurteilen.
Je mehr wir wissen, desto mehr können wir erkennen
Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Details zu erkennen wird aber leichter, wenn man sich im Metier auskennt. Der Förster sieht vermutlich jeden einzelnen Baum und erkennt, wie es um ihn steht. Genauso verhält es sich mit Pferdehufen:
Zuerst habe ich gelernt, dass die Pferdehufe jeden Tag ausgekratzt werden müssen. So hast du vermutlich auch begonnen. Während dieser Routine prägt sich ein, wie ein Pferdehuf aussieht. Für mich war es normal, dass Madeira "Plattfüße" hat - so drückte sich der Schmied aus. Mein Pferd hatte eben große Hufe. Erst während der Osteopathieausbildung bekam ich viele andere Pferdehufe zu sehen und begann, Unterschiede zu erkennen. Manche Pferde hatten gleichmäßige Hufe, bei denen man in der Mitte eine Spiegellinie hätte anbringen können. Andere hatten "Ausbeulungen" in der Hufform. Manche hatten Spalten in der Hufkapsel, andere geschwungene Kronränder. Was für eine Vielfalt!
Die Pferde wurden allesamt von Profis betreut. Meist waren das Hufschmiede. Also liegt der Schluss nahe, dass diese Vielfalt ihre Richtigkeit hat. Die Profis hätten ja sonst was gesagt. Leider war das nicht so und leider erleben wir das immer wieder in unserer Praxis, dass Pferdebesitzer sich auf den Profi verlassen und nicht erkennen können, ob die Hufe so bearbeitet wurden, dass sie ihr Pferd optimal in der Bewegung unterstützen.
Dabei ist es ganz leicht. PferdebesitzerInnen, die wir auf die Probleme aufmerksam machen, erkennen diese dann auch. Sie mussten einfach nur auf das Detail gerichtet werden. Das ist damit etwas, was man leicht lernen kann. Hinzu kommt danach, die Hufe im Kontext zum Körper zu betrachten. Viele Bewegungsprobleme erklären sich dann von selbst.
Pferdehufe haben unterschiedliche Funktionen
Wenn du die Hufe deines Pferdes mal anschaust, solltest du sehen können, dass die Vorderhufe eher rund und die Hinterhufe eher oval sind. 'Das resultiert aus den unterschiedlichen Aufgaben, die Vorder- und Hinterhufe in der Bewegung haben. Hinten sitzt ja der "Motor". Da muss nicht nur das Bein anders gebaut sein, sondern auch der Huf, denn hinten wird die Kraft entwickelt, die auf den Boden gebracht werden muss.
Verschiedene Parameter helfen bei der Hufbeurteilung
Wenn das Fundament nicht richtig gebaut wurde, könnte das Haus einstürzen oder zumindest könnten seine Wände reißen. Eine ähnliche Wirkung haben die Hufe auf den Pferdekörper. Neben der Hufsymmetrie gibt es verschiedene Kriterien, anhand derer wir die Hufe beurteilen können. Manche werden kompliziert berechnet, andere werden nur durch Röntgen sichtbar.
Die gute Nachricht: Viele Hufparameter sind von außen erkennbar und helfen, ein sehr gutes Bild über den Huf und seine Zusammenarbeit mit dem Körper zu bilden. Die kann mit etwas Übung jeder Pferdemensch erkennen.
Von den Profis lernen
Damit du nicht das Internet durchforsten oder dir eine Vielzahl an Büchern kaufen musst, haben wir für dich alles zusammengetragen, was dir hilft, Pferdehufe zu beurteilen. Dabei wirst du auf die Ursachen so mancher körperlicher Probleme stoßen, die durch gezielte Hufbearbeitung behoben werden können. Dann macht auch das Reiten wieder Spaß!