Vor zwei Jahren hat sich die Welt komplett geändert – die Corona-Pandemie hat uns aus unseren Gewohnheiten gerissen. Das hat uns auf dem SEEMOORHOF natürlich auch getroffen. Wie sollten wir Wissen vermitteln, ohne die Menschen bei uns zu haben? Dank Internet fanden wir schnell Lösungen: Wir haben für die Hufbearbeitung zwei Onlinekurse aufgebaut. Und für die Unterweisungen in der Trust Technique® haben wir Zoom für uns entdeckt. Das ist eine weitere Möglichkeit, diese einfache Methode neben dem Videokurs von James French und einer Unterweisung durch einen Trust Technique®-Practitioner zu erlernen.
Unsicherheit verhindert Bewegung
Anfangs war ich nicht sicher, ob es mit Zoom funktionieren kann, interessierten TierbesitzerInnen die Trust Technique® online beizubringen. Wenn ich bei den KundInnen und ihren Tieren bin, kann ich jederzeit direkt unterstützen. Wie sollte das mit einer Videoverbindung gehen? Das Problem war aber nicht die Entfernung, sondern meine Einstellung, meine Unsicherheit. Wir teilen Gefühle! Ich war unsicher, ob die Fernunterweisung funktionieren kann und diese Unsicherheit schwang selbstverständlich in jedem Gespräch mit InteressentInnen mit. Aber, irgendwann machte es klick. Ich erkannte das Problem und hatte ein gutes Mittel, damit umzugehen: Die Trust Technique®! Es ist so einfach, aber manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Kennst du das? Man steht regelrecht auf der Leitung, ist so in seinem Problem gefangen, dass man das gar nicht erkennt. Inzwischen bin ich klüger. Wenn ich bemerke, dass etwas nicht wie gewünscht funktioniert, schaue ich mir die Situation von außen an – als wenn es das Thema einer anderen Person wäre. Das hilft sehr, aber dahin muss man erstmal kommen. 😉
Sowie ich das Thema für mich geklärt hatte, liefen auch die Gespräche mit den interessierten TierbesitzerInnen ganz geschmeidig. Für mich ist es inzwischen selbstverständlich geworden, Menschen in allen deutschsprachigen Regionen in der Trust Technique® online zu unterweisen.
Das Vorbereiten der Technik
Bevor es mit der Unterweisung los geht, muss die Technik getestet werden. Bei Hunden & Katzen ist es einfach. Im Gegensatz zu Pferden bleiben die meist während der Session bei ihren BesitzerInnen liegen und befinden sich in Innenräumen. Da kann man die Verbindung zum Internet ganz leicht über das hauseigene WLAN aufbauen. Wer keinen Laptop oder PC mit Kamera hat, kann einfach sein Handy so hinstellen, dass der Ort des Geschehens – der Liegeplatz des Tieres – gut zu erkennen ist. Das ist schon alles. Wenn alles vor dem Termin ausprobiert wird, gibt es später keine unangenehmen Überraschungen. 😉
Bei Pferden ist die Vorbereitung etwas aufwändiger, was aber keinen Einfluss auf die Qualität der Consultation hat. Da sich die Tiere meist in der Natur befinden, muss man erstmal prüfen, ob dort eine stabile Internetverbindung verfügbar ist. Das geht entweder über das WLAN des Hofs oder eine Internetverbindung über das Mobilnetz. Wenn man nirgendwo in der Nähe des Pferdes Netz finden kann, muss das Tier wohl oder übel zu einem solchen gebracht werden. Das ist meist leicht zu bewerkstelligen, zumal es sich um eine einmalige Aktion handelt. Außerdem brauchen wir für die Pferde unbedingt einen Platz, an dem nichts zu fressen zu finden ist. Das ist meist die größere Herausforderung, da nicht jeder eine Reithalle vor Ort hat. Aber bisher haben wir immer eine Möglichkeit gefunden. Da sich Pferde gerne während der Unterweisung bewegen, brauchen wir Hilfe mit der Kamera. Wer keinen Pivo hat, bittet einfach eine Freundin um Unterstützung. Sie hat während der Consultation die Aufgabe, dem Pferd mit der Kamera zu folgen. Wenn wir mit Großtieren arbeiten, ist die Entfernung zum Gerät, mit dem wir die Internetverbindung aufgebaut haben, meist so groß, dass wir uns über die eingebauten Lautsprecher und Mikros nicht gut verständigen können. Du benötigst also noch ein kabelloses Headset, um mit mir sprechen und meiner Anleitung folgen zu können. Das war’s. Auch hier gilt: Alles vor dem Termin ausprobieren. Es wäre schade, wenn wir ihn wegen technischer Fehler verschieben müssten.
Die Trust Technique® kennenlernen
Manche KundInnen sind schon so aufgeregt, endlich die Methode zu erlernen, dass sie kaum wissen, wie sie den Zeitraum zum Termin überbrücken können. Denen kann geholfen werden. 😉 Zum einen sind im SEEMOORHOF-Blog verschiedene Beträge zur Trust Technique® zu finden. Außerdem kann man sich die Wartezeit mit Videoschauen vertreiben. Das hat den Effekt, dass man – wenn man die richtigen Videos anschaut – schon in die Materie eintauchen kann. Dann ist man für die Unterweisung optimal vorbereitet. Zum einen sind auf dem SEEMOORHOF-Youtube-Kanal verschiedene Videos in deutscher Sprache, die die Methode erklären und Beispiele aus dem Alltag bringen, zum anderen ist da der Videokurs von James French. Da kannst du nach Abgabe deiner Emailadresse einige Teile kostenfrei anschauen. Dazu kann ich auf jeden Fall raten.